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Mit schweren Schritten aufs Schafott
Geschichte und Geschichten rund um den Galgen.
Autor | |
Quelle | Sonstige Datenquellen |
ISBN | 978-3-7582-0248-3 |
Lieferbarkeit | lieferbar |
Katalogisat | Basiskatalogisat |
Verlag | Olms Presse |
Erscheinungsdatum | 01.02.2022 |
Beschreibung (Langtext)
Nichts wird dem Zufall überlassen. Alles ist vorherbestimmt. Und doch kommt es bei Hinrichtungen in den letzten Stunden zu unerwarteten Begebenheiten, über die Augenzeugen berichten: Der Henker "freibittet" die Kindsmörderin zur Ehe. Der Galgen ist morsch und bricht. Das Schwert ist stumpf. Der Gehängte überlebt. Das Blut des Hingerichteten ist als Medizin hoch begehrt. "Very British" fährt der "Earl" mit Kalesche und Butler zu seiner Exekution. Der böse Blick des Todgeweihten wird durch die Henkermahlzeit besänftigt, die auch heute noch in einigen US-Staaten gereicht wird, allerdings nicht mehr als eine Handvoll Dollars kosten darf. All das liest man mit einer Gänsehaut. Im Angesicht des Ewigen Lebens war das Mittelalter sehr viel barmherziger.
Dieses so lehrreiche wie teilweise verstörende, in vielen Einzelheiten aber auch amüsante Buch zeichnet mittelalterliche Rechtsgeschichte nach, indem es die bei öffentlichen Hinrichtungen gebotenen Rituale in den Mittelpunkt stellt. Es sind tief verwurzelte Gewohnheiten aus frühestem Brauchtum, von Generation zu Generation weitergegeben, und schließlich als Gesetze und Vollzugsanweisungen in feinstem Juristendeutsch formuliert. Beeindruckende zeitgenössische Bilder illustrieren das Geschehen. Der Leser erlebt hautnah den Ablauf der Galgenfrist, von der Verkündung des Urteils bis zum schweren Gang auf das Schafott.
STIMMEN ZUM BUCH
"Man mag das Buch am liebsten in einem Zug lesen und die Abbildungen betrachten. Das aber schafft kein noch so eifriger Leser - und so liest sich 'der von zur Mühlen' auch gefällig Seite für Seite oder Kapitel für Kapitel - in jedem Falle aber mit großem Gewinn." (Heinz Christian Hafke, Nachrichtenblatt der Baltischen Ritterschaften, 64. Jg., Heft 2, 2022)
Nothing is left to chance. Everything is preordained. And yet in the case of executions the last hours often see unexpected events as reported by eyewitnesses. The executioner “frees” the infanticide through marriage. The gallows are rotten and break. The sword is blunt. The hanged man survives. The blood of the executed criminal is highly sought after for medicinal purposes. The Earl travels in “very British” style to his execution with his carriage and butler. The evil eye of the condemned criminal is appeased with the last meal, something that is still offered in some states of the USA today, although it cannot cost more than a few dollars. Reading all this causes goose-pimples. When it came to facing eternity, the Middle Ages were far more merciful.
This book is both educational and sometimes disturbing, but also amusing in some details, as it depicts mediaeval legal history with a focus on the rituals surrounding public executions. These are deeply-rooted customs from ancient times, passed from generation to generation and finally formulated as laws and implementing provisions in the finest legal German. Impressive contemporary pictures illustrate the proceedings. The reader directly experiences the period from the passing of judgement to the hard journey to the scaffold.