Patrimonialgerichte in Preußen
Ländliche Gesellschaft und bürgerliches Recht 1770-1848/49. Habil.-Schr.
Autor | |
Quelle | Sonstige Datenquellen |
ISBN | 978-3-525-35163-5 |
Lieferbarkeit | nicht lieferbar |
Katalogisat | Basiskatalogisat |
Verlag | Vandenhoeck & Ruprecht |
Erscheinungsdatum | 01.01.2001 |
Beschreibung (Kurztext)
Die Patrimonialgerichte sind ein Symbol für die Rückständigkeit Preußens. Doch sie entwickelten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchaus moderne Züge.
Beschreibung (Langtext)
Die Patrimonialgerichtsbarkeit ist ein Mythos. Sie steht für die Rückständigkeit der politisch-sozialen Ordnung und die Beharrungskraft der konservativen Eliten in Preußen. Entspricht dieses Bild der Realität? Monika Wienfort zeigt in ihrer grundlegenden Untersuchung, dass sich die preußischen Patrimonialgerichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von gutsherrlichen Verwaltungsinstanzen zu modernen Gerichten wandelten, bei denen vor allem die Rechtsangelegenheiten der ländlichen Eigentümer verhandelt wurden. Zunächst fragt sie nach der Rolle dieser Gerichte im Prozess der Staatsbildung, sodann nach den sozialen Beziehungen auf dem Lande und der ländlichen Wirtschaft. Schließlich geht es um den Wandel der ländlichen Rechtskultur unter dem Einfluss des Staates. Die Abschaffung der Patrimonialgerichtsbarkeit, die oft als eine der wenigen bürgerlichen Erfolge der Revolution von 1848/49 galt, stärkte vor allem den Staat. Die bürgerliche Gesellschaft verlor Partizipationsmöglichkeiten im Rechtssystem, die nur schwer zurückzugewinnen waren.