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Kuprian Hermann J. W.Clementi Siglinde

Psychiatrische Landschaften

die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol seit 1830

AutorKuprian Hermann J. W.Clementi Siglinde
QuelleSonstige Datenquellen
ISBN978-3-902811-11-0
Lieferbarkeitlieferbar
KatalogisatBasiskatalogisat
Verlaginnsbruck university press
Erscheinungsdatum20.10.2011
Buch | Kartoniert
16,90 €
inkl. 7% MwSt.

Beschreibung (Kurztext)

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sehen sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Einige dieser Vorurteile hängen damit zusammen, dass die frühen Orte ihrer Behandlung, die psychiatrischen Anstalten, wo immer sie eingerichtet wurden, stets die Funktion zu erfüllen hatten, nicht nur Herberge für die ‚Kranken’, sondern auch Mahnung für die ‚Gesunden’ zu sein. Das gilt auch für den geografischen Raum des historischen Tirol (Bundesland Tirol, Autonome Provinzen Bozen-Südtirol und Trient-Trentino). Drohungen wie „Du kommst nach Hall“ oder „nach Pergine“ waren und sind Teil des sprachlichen Standardrepertoires. Trotz dieser alltagsweltlichen Verankerung ist das Wissen um Geschichte und Gegenwart der Psychiatrie und ihrer Patienten und Patientinnen vergleichsweise gering. Die wechselvolle und vielfach auch im Feld der psychiatrischen Versorgung miteinander verwobene Geschichte der drei historischen Landesteile beginnt im Gründungsjahr der k. k. Irrenanstalt Hall in Tirol (1830), setzte sich fort in der Eröffnung der Anstalt in Pergine/Trentino (1882) sowie der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik in Innsbruck (1891) und findet in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ihren tragischen Höhepunkt. Nach Jahren des Verdrängens und Vergessens sind es die italienische Reformpsychiatrie der späten 1970er Jahre (‚Basaglia’-Gesetz) und die österreichischen Psychiatriereform der frühen 1990er Jahre, welche die psychiatrische Landschaft dieses Raumes entscheidend verändern.

Beschreibung (Langtext)

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sehen sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Einige dieser Vorurteile hängen damit zusammen, dass die frühen Orte ihrer Behandlung, die psychiatrischen Anstalten, wo immer sie eingerichtet wurden, stets die Funktion zu erfüllen hatten, nicht nur Herberge für die ‚Kranken’, sondern auch Mahnung für die ‚Gesunden’ zu sein. Das gilt auch für den geografischen Raum des historischen Tirol (Bundesland Tirol, Autonome Provinzen Bozen-Südtirol und Trient-Trentino). Drohungen wie „Du kommst nach Hall“ oder „nach Pergine“ waren und sind Teil des sprachlichen Standardrepertoires. Trotz dieser alltagsweltlichen Verankerung ist das Wissen um Geschichte und Gegenwart der Psychiatrie und ihrer Patienten und Patientinnen vergleichsweise gering. Die wechselvolle und vielfach auch im Feld der psychiatrischen Versorgung miteinander verwobene Geschichte der drei historischen Landesteile beginnt im Gründungsjahr der k. k. Irrenanstalt Hall in Tirol (1830), setzte sich fort in der Eröffnung der Anstalt in Pergine/Trentino (1882) sowie der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik in Innsbruck (1891) und findet in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ihren tragischen Höhepunkt. Nach Jahren des Verdrängens und Vergessens sind es die italienische Reformpsychiatrie der späten 1970er Jahre (‚Basaglia’-Gesetz) und die österreichischen Psychiatriereform der frühen 1990er Jahre, welche die psychiatrische Landschaft dieses Raumes entscheidend verändern.
In 30 kurzen Beiträgen werden verschiedene Aspekte der gemeinsamen und unterschiedlichen Wege der psychiatrischen Versorgung im historischen Raum Tirol und ihre Transformationen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart für ein allgemein interessiertes Leserpublikum aufgezeigt.