Ironie im Mittelalter
politische Argumentation und Mündlichkeit
Autor | |
Quelle | Sonstige Datenquellen |
ISBN | 978-3-534-21624-6 |
Lieferbarkeit | nicht lieferbar |
Katalogisat | Basiskatalogisat |
Verlag | wbg Academic in Herder |
Erscheinungsdatum | 01.09.2011 |
Beschreibung (Kurztext)
Ironie war ein wichtiges Mittel, in Auseinandersetzungen zu obsiegen. Sie konnte Provokatio-nen besänftigen, den Gegner demütigen, oder unangreifbare Souveränität demonstrieren. Erstmals rekonstruieren die Autoren diesen verschütteten Aspekt mittelalterlicher Mentalität, und geben eine Vielzahl an Beispielen derb-witziger oder beißend ironischer Kommunikation aus allen Gattungen mittelalterlicher Schriftlichkeit.
Beschreibung (Langtext)
Das Mittelalter war auch ein Zeitalter der Ironie. Wie diese aussah, ist oft schwer zu rekon-struieren. Ohne kodifizierte Verordnungen mussten Entscheidungsfindungen immer wieder in mündlichen Auseinandersetzungen zustande kommen. Hier konnte Drohung und Streit zum Erfolg führen, oder aber der Sieger schlug seine Widersacher mit den Mitteln der Ironie. Gerd Althoff und Christel Meier-Staubach rekonstruieren erstmals diesen oft übersehenen Aspekt der mündlichen Kommunikation in seiner ganzen Breite und zeigen, welche wichtige Rolle ironische Zuspitzung und Verfremdung spielten. Auf diese Weise wird neben unserem traditionellen Bild eine neue Seite des Mittelalters beleuchtet, eine teils komische, teils derb-ironische Variante mittelalterlicher Mentalität. Ob Humor oder beißende Ironie – in allen Quellengattungen finden sich dafür drastische Beispiele, in Geschichten über Mönche und von Mönchen, in Briefen oder Tierepen, in der Lyrik wie in der Historiographie. Ironie im Mittel-alter zu entdecken bedeutete zugleich auch einen neuen, kritischen Umgang mit den Quellen.