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Die gesellschaftliche Macht des Geldes

QuelleSonstige Datenquellen
ISBN978-3-531-13687-5
Lieferbarkeitlieferbar
KatalogisatBasiskatalogisat
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften
Erscheinungsdatum29.07.2002
Buch | Kartoniert
44,99 €
inkl. 7% MwSt.

Beschreibung (Langtext)

Dass Geld nicht nur Träger von "Kaufkraft" ist, sondern seinem Besitzer Macht verleiht, ja, dass es sich seines Willens und seiner Seele selbst bemächtigt, war zu allen Zeiten ein zentrales Thema der schönen Literatur. Für Shakespeare war Geld das "stärkste Gift", für George Bernhard Shaw "das Allerwichtigste auf der Welt", für Robert Musil "das Maß aller Dinge" (Weimer 1994). Die Aufmerksamkeit, die das Thema Geld in der Poesie immer genossen hat, hat in der Wissenschaft freilich bis heute nur wenig Widerhall gefunden. Für die Soziologie beschreibt Ganßmann (1996, S. 17) die Situation treffend wie folgt: "Weil es als normal gilt, daß fast das ganze soziale Leben am Tropf des Geldes hängt, richtet sich die soziologische Aufmerksamkeit kaum auf diese Normalität, eher auf verbliebene nicht-monetarisierte Bereiche, etwa die zarten Pflänzchen der Lebenswelt, oder die schon seit Beginn der modernen Gesellschaft bedrohten, 'letzten' moralischen Ressourcen". Auf die Frage nach dem Geld pflege der Soziologe zu antworten: "Dafür bin ich nicht zuständig. Der Kollege von nebenan kommt gleich". Aber, so stellt sich bald heraus: Auch der "Kollege von nebenan", nämlich der Ökonom, weiß zum Geld nicht allzu viel zu sagen. Die Wirtschaftstheorie betrachtet das Geld als Wertmaß und Tauschmittel. Man geht von der Vorstellung eines "realen" Tausches von Gütern gegen Güter aus, der - im Gleichgewicht - zu einer bestimmten Struktur der geldlos gedachten relativen Preise führt. Das Geld wird erst im zweiten Schritt eingeführt: als eine "Notlösung" (Aglietta 1993, S.
Das Thema "Geld" stellt bis heute trotz - oder vielleicht gerade wegen - seiner Allgegenwart in der Gesellschaft einen blinden Fleck der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften dar. Der Band soll helfen, dieses Manko zu beheben. Jenseits der üblichen technischen Betrachtung des Geldes als Tauschmittel, Wertmaß und Zahlungsmittel wird das Thema aus einem bewusst breit gehaltenen Spektrum von Perspektiven beleuchtet: Geld als Kommunikationsmedium, Geld und Religion, Geld und Moderne, Psychologie des Geldes und des Konsums, Geld und Sozialcharakter, Zentralbanken und Finanzmärkte.