Adolf Eichmann
Bürokrat und Massenmörder ; Biografie
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Quelle | ![]() |
ISBN | 978-3-549-07186-1 |
ekz-Artikelnummer | 5782404 |
Lieferbarkeit | nicht lieferbar |
Katalogisat | Basiskatalogisat |
Verlag | Propyläen |
Erscheinungsdatum | 01.01.2004 |
Beschreibung (Kurztext)
Der britische Historiker David Cesarani legt hier eine wissenschaftlich fundierte Biografie Adolf Eichmanns vor, der weltweit als Symbolfigur des nationalsozialistischen Judenmords gilt. In seinem Werk, das neueste Forschung, biografische Anschaulichkeit und analytische Schärfe souverän verbindet, sucht er Antwort auf die immer wieder gestellte Frage, was einen "ganz normalen" NS-Bürokraten zum Massenmörder werden ließ.
Beschreibung (Langtext)
Adolf Eichmann (1906-1962) stand im Zentrum des nationalsozialistischen Genozids an den europäischen Juden. Er war direkt verantwortlich für die Deportation von mehr als zwei Millionen Juden nach Auschwitz und in andere Todeslager. Doch bis zu seiner spektakulären Festnahme durch den israelischen Geheimdienst 1960 in Argentinien, seiner Entführung nach Israel und dem dortigen Gerichtsverfahren blieb er weitgehend ein Unbekannter. Mit dem Prozess, der 1961 in Jerusalem stattfand und mit dem Todesurteil endete, gelang es Israel, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf den Holocaust zu lenken. So wurde Eichmann zur Symbolfigur dieses Menschheitsverbrechens. Bis heute gibt es keine große, wissenschaftlich fundierte Eichmann-Biografie. Diese erstaunliche Lücke schließt nun der britische Historiker David Cesarani, der in jahrelanger Forschungsarbeit wichtige neue Quellen erschlossen hat und dem es gelingt, das vorherrschende Eichmann-Bild entscheidend zu korrigieren. Den verbreiteten Klischees vom emotionslosen, kalt planenden Schreibtischtäter oder vom ideologisch verblendeten Judenhasser stellt Cesarani einen Eichmann entgegen, der, aus bürgerlichen Verhältnissen stammend, eher zufällig mit der "Judenfrage" befasst war und keineswegs eine Disposition zum Massenmörder besaß. Eine wegweisende Biografie, die zugleich neuen Aufschluss gibt über die immer wieder debattierte Frage, warum "ganz normale Männer" zu Tätern des Holocaust wurden.